Geschichte der Vereinigung der Präfekten

Seit der letzten GV im August 2023 ist das Präsidium nach vielen Jahren wieder in Oberwaliser Hand. Bei dieser Gelegenheit danke ich meinen Kolleginnen und Kollegen aus dem Unterwallis für das erwiesene Vertrauen.

Am 4. April 1972 wurde die Vereinigung der Präfekten der Republik und des Kantons Wallis gegründet. Seither wurden mehrere Dokumente verfasst, überarbeitet und veröffentlicht. All diese Dokumente führten am 23.Mai 2018 zur Ratifizierung und Unterzeichnung der „Charta der Präfekten“ durch den Staatsrat. Diese Charta fasst die rechtlichen Aufgaben der Präfekten aus 15 verschiedenen Gesetzten, Verordnungen und Vorschriften aus den verschiedensten Bereichen zusammen.

Nach wie vor bin ich überzeugt, dass die Funktion des Präfekten, als Botschafter und Bindeglied zwischen dem Staatsrat, der kantonalen Verwaltung und den Gemeinden eine wichtige Rolle einnimmt.

Unsere Vereinigung ist eine Kooperation, eine Institution im Dienste des Staates und der Gemeinden, die sich im Interesse verschiedener Projekte engagiert, wie der Präsidentenkonferenzen, der interkommunalen Zusammenarbeiten, der Stiftungen, der Wahlen, der Agglomerationen, der Wirtschafts- und Energiepilotprojekte, der Gesundheitspolitik, der Vertretungen des Staatrates und vieles mehr. Dies alles in einer neutralen Art und Weise und dem einzigen Ziel, immer für das Wohl unseres Kantons, unserer Gemeinden oder Teilen von diesen einzustehen und Eigeninteressen zu ignorieren.

Unsere Rolle als Koordinator, als Vermittler zwischen den Gemeinden, den Bezirken und den Regionen, als Präsidenten von Institutionen oder Gemeindeverbänden, als Vertreter des Staates und dessen Vermittler wird in der gegenwärtigen Gesellschaft für alle immer wichtiger und nützlicher. Die aktuelle Aufteilung der Bezirke mit den Gemeindepräsidentenkonferenzen, die in regelmässigen Abständen tagen, garantieren einen aktuellen und regionalen Austausch unter und mit den Gemeindepräsidenten, was für die regionale Entwicklung unabdingbar ist. Die Aufgaben der Gemeinde werden immer komplexer und gehen vielfach über die Gemeindegrenzen hinaus, so dass die interkommunale Zusammenarbeit und die Koordination immer mehr an Bedeutung gewinnen.

Aufgrund des klaren Votums des Walliser Stimmvolkes vom 3. März 2024 zur bestehenden Verfassung bleibt unser Statut als Präfekten weiterhin bestehen. Die Wichtigkeit unserer Funktion ist nach wie vor gegeben und wir werden unsere Aufgaben vorerst im Interesse der Öffentlichkeit weiterhin gewissenhaft erfüllen.

1972 wurde die Vereinigung der Präfekten gegründet. Erster Präsident war Maurice d’Allèves, Präfekt des Bezirks Sitten.

2016 hatte ich die Ehre, Antoine Lattion, Präfekt des Bezirks Monthey, an der Spitze der Vereinigung abzulösen.

Es dauerte also 44 Jahre, bis eine Frau das Präsidium übernehmen konnte. Dies ist kein Vorwurf, sondern lediglich eine Feststellung: Gut Ding will Weile haben. Es war Aliette Beytrison, gegenwärtig Präfektin des Bezirks Hérens, die am 1. Februar 2004 als Vizepräfektin den Weg für die Frauen in diesem Amt ebnete. Heute haben wir zwei Präfektinnen und drei Vizepräfektinnen, was ein gutes Zeichnen für die Zukunft ist.

Bei dieser Gelegenheit möchte ich darauf hinweisen, dass die Präfekten eine Charta haben, die vom Staatsrat am 23. Mai 2018 angenommen wurde. Dieses wertvolle Dokument enthält die Aufgaben und Pflichten der Präfekten sowie die Gesetzes- und Verordnungsbestimmungen, die unsere Funktion leiten.  Ich möchte Staatsrat Frédéric FAVRE, Vorsteher des Departments für Sicherheit, Institutionen und Sport, sowie den Mitarbeitenden der Dienststelle für innere und kommunale Angelegenheiten herzlich danken.

Am 4. April 1972 ist unsere Vereinigung gegründet worden. Sinn und Zweck war und ist es noch, einander besser kennenzulernen, Erfahrungen auszutauschen, Erkenntnisse gemeinsam umzusetzen.

Die Zeiten ändern sich, neue Gesichter tauchen auf, man sieht sich nicht sehr oft und kennt sich darum zu wenig. Dies umsomehr, als zwischen dem frankophonen Unterwallis und dem alemannischen Oberwallis eine sprachliche Grenze verläuft, die aber auch ihre positiven Aspekte hat, denn sie begünstigte die Entstehung verschiedener Kulturen im engen Bergtal Wallis.

Wir wollen uns zwar nicht gleichen, denn Einförmigkeit widerstrebt uns durch vielfältige Natur geprägten Wallisern. Trotz verschiedener Sprachen geben wir uns Mühe, einander in gegenseitiger Achtung zu verstehen, denn nur so können wir unser Ziel, unserem Land bestmöglichst zu dienen, erreichen.

Das vorliegende Vademekum soll bewirken, dass wir hinter der Arbeit der Regierungsstatthalter auch Gesichter sehen. Es soll zur Basis werden für vermehrten Kontakt und eine stärkere Bindung zwischen den Präfekten, Vize und –Ehrenpräfekten.

In diesem Sinne ersuche ich Euch, die Informationen zu nutzen und miteinander freundschaftlichen Kontakt zu pflegen. 

Mit freundlichen Grüssen.